Tunesien – Impfungen und Gesundheit

Um während seines Urlaubs in Tunesien nicht krank zu werden, sollten einige Verhaltensregeln beachtet werden. Es gibt aber auch gesetzliche Vorschriften darüber, welche Impfungen bei einer Einreise nachgewiesen werden müssen.

Welche Impfungen sind bei der Einreise nach Tunesien vorgeschrieben? Wie hoch ist das Risiko, in Tunesien zu erkranken? Mit welchen Verhaltensregeln kann man sich davor schützen? Braucht man eine Reisekrankenversicherung? Welche Unterschiede gibt es bei einem Arztbesuch in Tunesien im Vergleich zu Deutschland?

Welche Impfungen sind vorgeschrieben?

In Tunesien ist das Risiko für manche Krankheiten höher als in Deutschland. Das Auswärtige Amt empfiehlt deshalb, auf Standardimpfungen zu achten – dazu gehören Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Polio, Mumps, Masern sowie Röteln, Pneumokokken und Influenza. Bei einem längeren Aufenthalt in Tunesien ist es auch sinnvoll, sich gegen Hepatitis A, Hepatitis B, Tollwut und Typhus impfen zu lassen. Eine Impfung gegen Gelbfieber ist nur dann vorgeschrieben, wenn man aus Infektionsgebieten einreist. Da Deutschland nicht zu diesen zählt, ist eine Impfung nicht erforderlich.

An was kann man in Tunesien erkranken und wie kann man sich davor schützen?

Sonnenschutz

Viele lieben an Tunesien vor allem, dass hier fast immer die Sonne scheint. Dies bringt aber auch einige Gefahren mit sich. Da die Sonneneinstrahlung hier außerordentlich hoch ist, sollte an geeigneten Sonnenschutz gedacht werden – selbst im Winter. Allerdings reicht es nicht aus, sich mit Sonnenmilch, die einen hohen LSF besitzt, einzucremen. Da die Sonne von Juni bis September besonders aggressiv ist, sollte man in diesem Zeitraum den Aufenthalt in der direkten Sonne von 11 bis 16 Uhr komplett vermeiden.

Durchfallerkrankungen

In einigen Teilen des Landes sind die Hygienevorschriften nicht so streng wie in Deutschland, so dass das Risiko, Durchfallerkrankungen zu erleiden, größer ist. Doch mit einigen Verhaltensregeln beim Genuss von Lebensmitteln und Trinkwasser kann Krankheiten vorgebeugt werden.

Touristen sollten niemals Leitungswasser, sondern bereits in Flaschen abgefülltes Wasser trinken und dieses auch zum Zähneputzen und Geschirrspülen benutzen. Beim Umgang mit Nahrungsmitteln gilt, dass diese stets gekocht, geschält oder desinfiziert werden müssen. Des Weiteren ist darauf zu achten, sein Essen vor Fliegen zu schützen und sich so oft wie möglich die Hände mit Seife zu waschen.

HIV/AIDS

HIV/AIDS ist weltweit ein großes Problem. In Tunesien ist die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, mit 0,1 % aber eher gering. Übertragen wird diese Krankheit sowohl durch sexuelle Kontakte als auch bei Drogengebrauch und Bluttransfusionen. Insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften empfiehlt das Auswärtige Amt immer, Kondome zu benutzen.

Andere Infektionskrankheiten

In Tunesien können durch Mücken und Zecken Infektionskrankheiten übertragen werden. Zwar ist das Risiko hier im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern eher gering, an Insektenschutz (langärmlige Kleidung, Moskitonetz, Repellentien) sollte dennoch gedacht werden.

Beim Baden im Süßwasser in Gafsa und Schott Djerit besteht außerdem die Gefahr, an Bilharziose zu erkranken.

Magenverstimmung

Häufig leiden Touristen in Tunesien während ihres Aufenthalts an einer Magenverstimmung. Diese ist fast immer auf den Genuss von zu kalten Getränken zurückzuführen. Auf keinen Fall sollte man Getränke annehmen, die kälter als 10-15° sind. Daneben ist es sinnvoll, auf den Genuss offener Eierprodukte sowie auf Konservierungsmittel in Milch, Kakao und eingelegtem Gemüse, zu verzichten. „Harissa“, die hierzulande sehr geschätzte Pfeffersauce sollte man nur sparsam oder gar nicht verwenden, da diese ebenfalls eine Magenverstimmung hervorrufen kann.

Weitere Gesundheitsgefahren

Touristen sollten sich zudem bei einem Aufenthalt in Tunesien vor Bissen durch Schlangen und Skorpione schützen.

Ärztliche Versorgung und Krankenhäuser

In Tunesien ist die ärztliche Versorgung zumindest in den Großstädten ziemlich gut. Dort liegt die Ausstattung von Krankenhäusern und Hospitälern auf europäischem Niveau. Viele der dort arbeitenden Ärzte haben sogar in Europa für einige Semester studiert. Wenn man dazu bereit ist, einen höheren Preis für seine Gesundheit zu bezahlen, kann man sich an spezielle Privatkliniken wenden. Dort kann man mit der gleichen qualitativen ärztlichen Versorgung wie in Europa rechnen.

Mit Deutsch kommt man in Tunesien oftmals nicht sehr weit. Zwar mag es den ein oder anderen Arzt geben, der Deutsch spricht, besser ist es aber, sich auf Englisch oder Französisch zu verständigen. Eine Besonderheit in Tunesien ist, dass alle Behandlungen und Medikamente in bar bezahlt werden müssen. Die geleisteten Zahlungen erhält man nach seinem Urlaub von der jeweiligen Krankenkasse zurückerstattet. Für normale Behandlungen in einem Krankenhaus sollte man sich auf Kosten von 5 bis 20 € einstellen. Beim Zahnarzt kommen nochmals Gebühren für verwendete Materialien hinzu.

Ist der Abschluss einer Privaten Reisekrankenversicherung sinnvoll?

Da man in Tunesien alle Behandlungen und Medikamente in bar bezahlen muss, kann es sinnvoll sein, vor Antritt der Reise eine private Reisekrankenversicherung abzuschließen. Denn unter Umständen können die Privathonorare durch die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland nicht vollständig getragen werden.

Was sollten chronisch Kranke beachten?

In Tunesien liegen die Preise für viele Medikamente zwar meistens niedriger als in Deutschland und können auch ohne Rezept gekauft werden, chronisch Kranke sollten jedoch bedenken, dass Spezial-Medikamente in dem nordafrikanischen Land unter Umständen nicht verfügbar sind. Wer chronisch krank ist, sollte seine Medikamente deshalb am besten in ausreichender Menge mitbringen. Wichtig ist auch, an eine ärztliche Bescheinigung für diese zu denken, die beglaubigt, dass man die mitgebrachten Medikamente für den Eigengebrauch benötigt.